Bewegung zur Prävention und Therapie von Depressionen und altersbedingten kognitiven Störungen

Heute der link zu einem Artikel, der den Forschungsstand zu den präventiven und therapeutischen Wirkungen von Sport im Hinblick auf Depressionen und kognitiven Abbau im steigenden Lebensalter zusammenfasst. Dort wird z.B. festgestellt, dass bereits eine Stunde Sport pro Woche oder einfach die Erhöhung der Alltagsaktivität durch mehr Gehen oder Radfahren das Risiko für die Entwicklung einer Depression senkt. Diese Verbindung wurde in Studien weltweit festgestellt und über unterschiedliche Altersgruppen hinweg.

Bei bestehender Depression ist sportliches Training (vor allem Ausdauertraining) als effektive therapeutische Maßnahme einsetzbar. So zeigen mehrere Metaanalysen, dass drei Ausdauereinheiten pro Woche (40-60 Minuten) einen vergleichbaren Effekt haben wie die medikamentöse Therapie, zumindest bei milden bis moderaten Ausprägungen der Depression.

Für ältere depressive Patienten (über 60 Jahre) liegen noch einmal gesonderte Studien vor, die ebenfalls deutliche positive Effekte von Ausdaueraktivitäten sowie von Balance- und Beweglichkeitstraining auf die Depressionssymptomatik ergaben. Unter anderem wurde eine deutliche Minderung der Symptome durch drei Walkingeinheiten pro Woche (je 40 Minuten) festgestellt.

Zwar lässt sich durch die vorliegenden Befunde noch keine eindeutige Empfehlung zu Art, Umfang und Häufigkeit des Trainings ableiten, deutlich wird aber schon, dass Ärzte und Therapeuten viel öfter auf die positiven Effekte von Training hinweisen und dies aktiv empfehlen sollten als dies bisher der Fall ist.

Der zweite Teil des Artikels geht auf die Zusammenhänge zwischen Bewegung und kognitivem Abbau im Alter ein: Eine erhebliche Anzahl an Studien zeigt mittlerweile, dass Bewegungsmangel im Alter mit einem erhöhten Demenzrisiko einhergeht. Und auch hier gibt es nicht nur immer mehr Belege für die präventive Wirkung, sondern auch für die therapeutische Wirkung des Sports. Verschiedene Reviews weisen auf die Effektivität von Ausdauer- und Krafttraining für die Verbesserung der kognitiven Leistungen bei bereits erfolgtem kognitivem Abbau hin. Meistens wurde in den Studien den aktuellen WHO-Empfehlungen gefolgt (150 Minuten moderates Training oder 75 Minuten intensiveres Training pro Woche).

Und man geht in der Forschung sogar noch weiter. So wird intensiv untersucht, welche neurobiologischen Prozesse all diesen positiven Wirkungen des sportlichen Trainings auf Depression und kognitiven Abbau zugrunde liegen. Im Fokus stehen die durch Bewegung/Sport angeregte Neubildung von Nervenzellen und die Verbesserung der Hirndurchblutung. Eine zentrale Rolle scheint die Ausschüttung des Wachstumsfaktors BDNF durch Sport und Bewegung zu spielen. Hier wird es nun sehr wissenschaftlich – genauer nachzulesen ist dies bei Interesse unter dem link!

https://www.germanjournalsportsmedicine.com/archive/archive-2021/issue-6/the-role-of-exercise-for-prevention-and-treatment-of-depression-and-cognitive-decline-in-the-elderly/

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