Auch wenn der bisherige Forschungsstand zu der Thematik noch relativ dünn ist, liefern immer mehr Studien deutliche Hinweise darauf, dass regelmäßige Bewegung neuro- und demenzprotektiv wirkt und den kognitiven Abbau im Alter verzögern kann. Entsprechende präventive Effekte sind auch bei über 85-Jährigen nachweisbar. Als mögliche Mechanismen dieser positiven Effekte werden unter anderem diskutiert:
- eine Erhöhung der Hirndurchblutung sowie eine bewegungsassoziierte Neubildung von Blutgefäßen im Gehirn
- Ausschüttung von Botenstoffen und Wachstumsfaktoren durch Bewegung, die die Neubildung von Blutgefäßen UND Nervenzellen im Gehirn anregen
- Reduktion von oxidativem Stress im Gehirn
In einer systematischen Übersichtsarbeit von 2019 wurden Studien analysiert, die speziell den Zusammenhang von Krafttraining und kognitiver Gesundheit untersucht haben. Ergebnisse:
- bereits eine Krafttrainingseinheit zeigt positive akute Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit
- dieser Effekt stabilisiert sich bei längeren Interventionszeiträumen
- auch bei Menschen mit bestehenden leichten kognitiven Einschränkungen zeigen sich krafttrainingsinduzierte Verbesserungen der kognitiven Leistung
- das Krafttraining bremst die Atrophie der weißen Substanz im Hirn
- besonders scheinen Hirnbereiche zu profitieren, die mit den exekutiven Funktionen verbunden sind (also z.B. die bewusste Zielsetzung, die Entscheidung für Prioritäten, die Selbstkontrolle, die bewusste Aufmerksamkeitssteuerung)
Die Studie zum Nachlesen: Functional and/or structural brain changes in response to resistance exercises and resistance training lead to cognitive improvements – a systematic review